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rtraeumten Willen in die Irre, Sie fuehren sie aus dem verwucherten Garten in das Leben und in die Haesslichkeit, Sie geben ihr Ihren ordinaeren Namen und machen sie zum Eheweibe, zur Hausfrau, machen sie zur Mutter. Sie erniedrigen die muede, scheue und in erhabener Unbrauchbarkeit bluehende Schoenheit des Todes in den Dienst des gemeinen Alltags und jenes bloeden, ungefuegen und veraechtlichen Goetzen, den man die Natur nennt, und nicht eine Ahnung von der tiefen Niedertracht dieses Beginnens regt sich in Ihrem baeuerischen Gewissen. Nochmals: Was geschieht? Sie, mit den Augen, die wie aengst liche Traeume sind, schenkt Ihnen ein Kind; sie gibt diesem Wesen, das eine Fortsetzung der niedrigen Existenz seines Erzeugers ist, alles mit, was sie an Blut und Lebensmoeglichkeit besitzt, und stirbt. Sie stirbt, mein Herr! Und wenn sie nicht in Gemeinheit dahinfaehrt, wenn sie dennoch zuletzt sich aus den Tiefen ihrer Erniedrigung erhob und stolz und selig unter dem toedlichen Kusse der Schoenheit vergeht, so ist das _meine_ Sorge gewesen. Die Ihrige war es wohl unterdessen, sich auf verschwiegenen Korridoren mit Stubenmaedchen die Zeit zu verkuerzen. Ihr Kind aber, Gabriele Eckhofs Sohn, gedeiht, lebt und triumphiert. Vielleicht wird er das Leben seines Vaters fortfuehren, ein handeltreibender, Steuern zahlender und gut speisender Buerger werden; vielleicht ein Soldat oder Beamter, eine unwissende und tuechtige Stuetze des Staates; in jedem Falle ein amusisches, normal funktionierendes Geschoepf, skrupellos und zuversichtlich, stark und dumm. Nehmen Sie das Gestaendnis, mein Herr, dass ich Sie hasse, Sie und Ihr Kind, wie ich das Leben selbst hasse, das gemeine, das laecherliche und dennoch triumphierende Leben, das Sie darstellen, den ewigen Gegensatz und Todfeind der Schoenheit. Ich darf nicht sagen, dass ich Sie verachte. Ich kann es nicht. Ich bin ehrlich. Sie sind der Staerkere. Ich habe Ihnen im Kampfe nur eines entgegenzustellen, das erhabene Gewaffen und Rachewerkzeug der Schwachen: Geist und Wort. Heute habe ich mich seiner bedient. Denn dieser Brief -- auch darin bin ich ehrlich, mein Herr -- ist nichts als ein Racheakt, und ist nur ein einziges Wort darin scharf, glaenzend und schoen genug, Sie betroffen zu machen, Sie eine fremde Macht spueren zu lassen, Ihren robusten Gleichmut einen Augenblick ins Wanken zu bringen, so will ich frohlocken. Detlev Spinell." Und dieses Schriftstueck couvertierte und fran
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