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t nicht einmal Anstand, sich die Kirchengefaesse anzueignen, sie nach Aegypten zu senden und dort zu verkaufen. Er ist der geschworene Feind aller Europaeer." Der Empfang, welchen der Reisende bei diesem "Kirchenfuersten" fand, war nichts weniger als erbaulich. Als er gefangen in Gondar eingebracht wurde, empfing ihn dort mit finsterer Miene ein Mann, der ihn italienisch anredete. Es war der Abuna. "Bist du wieder", so begann er seine Schimpfrede, "einer von diesen vermaledeiten Ketzern, welche unsere Religion, die wir von den Heiligen Frumentius und Aedilius selbst empfangen haben, umstuerzen wollen?" Apel antwortete, dass er sich keineswegs hiermit befasse, und wurde nun weiter gefragt: "Hast du keine Bibel mitgebracht, das Volk irre zu fuehren und unsere heilige Kirche zu untergraben?" Als nun der Fremdling sagte, er sei Arzt und kein Geistlicher, bemerkte der Abuna: "Ihr seid aber alle Raeuber und Luegner, ihr Englaender! Ihr kommt zu uns als Werkleute verkleidet, gebt vor, euch mit der Arbeit zu beschaeftigen, unterrichtet aber das ganze Volk und fuehrt es zum Verderben." Schimpfreden gegen die Missionaere beschlossen den Sermon des Kirchenfuersten. Guenstiger urtheilt Heuglin von dem Manne, den er 1862 besuchte: "Er mag 45 Jahre alt sein, ist ein schoener Mann von kraeftiger Statur, jedoch viel leidend und in Folge eines Katarakts auf dem linken Auge erblindet. Sein Schicksal, fuer Lebzeiten an dieses Land gebannt zu sein, traegt der Abuna mit mehr Humor als christlicher Ergebung. Auf die abessinische Geistlichkeit ist der Bischof sehr schlecht zu sprechen, er haelt dieselbe fuer vollkommen unverbesserlich, auch spricht er sich unumwunden ueber die vielen Maengel und angestammten Krebsschaeden der hiesigen Kirche aus; trotzdem ist er aber den europaeischen Missionaeren hoechst abhold und erklaert, er halte sich unter den obwaltenden Umstaenden fuer verpflichtet, jede Art von Propaganda zu unterdruecken." Abba Salama, der 27 Jahre ueber Abessinien als Kirchenfuerst regierte, starb am 25. Oktober 1867. So traurig steht es heute um den hoechsten Kirchenfuersten Abessiniens, und ihn uebertreffen die uebrigen niedrigeren Geistlichen an Schlechtigkeit und Unwissenheit noch bedeutend. Diese sind an Rang und Wuerde zwar untereinander verschieden, allein ausser dem Abuna hat keiner das Recht, zu ordiniren. Ausser den Priestern und Diakonen besteht noch das Amt des kirchlichen Thuerhueters und Brotbaeckers. Jede Kirche hat
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