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ster sass einer auf dem Boden und schlug eine grosse, von Silberblech gearbeitete tuerkische Trommel. Nachdem diese religioese Belustigung einige Zeit gedauert hatte, hielten saemmtliche Priester innerhalb der Kirche singend einen Umzug um das die Bundeslade enthaltende Heiligthum. Zwei von ihnen trugen auf dem Kopfe sehr grosse Helme von Goldblech, mit getriebener Arbeit reich verziert. Dies waren die beiden Kronen, welche einst der Kaiser Joas und sein Vater, der Kaiser Jasu, bei grossen Feierlichkeiten zu tragen pflegten und die spaeter der Kirche geschenkt worden waren. Diese Kronen, welche von einem Griechen aus Smyrna gefertigt wurden, sind von Gold- und Silberblechen in getriebener Arbeit gemacht und mit farbigen Steinen oder Stuecken Glasfluss verziert. Einige der Priester hatten eine Art Messgewand von Brokat an, das jedoch sehr verschabt war; andere trugen Staebe mit Bronzekreuzen und ueber dem vornehmsten wurde ein blauer, mit Goldfranzen besetzter Sammetschirm getragen. Die ganze Feierlichkeit entbehrte aller Ordnung und erregte in Rueppell mehr Neigung zum Lachen als religioese Empfindung. [Illustration: Krone des Kaisers Jasu. Nach Rueppell.] Neben dieser Weltgeistlichkeit, die sich mit sehr geringen Ausnahmen durch Hochmuth, Unwissenheit und lasterhaftes Leben wenig vortheilhaft auszeichnet, steht noch eine grosse Schar von Moenchen und Nonnen in Abessinien, die nach den uralten Regeln des Pachomius zusammen leben. Dieser, ein Schueler des heiligen Antonius, war der erste, der die Einsiedler ums Jahr 340 auf der Nilinsel Tabenna im Kloster zusammenfuehrte und auch spaeter das erste Nonnenkloster gruendete. Seine keineswegs strengen Regeln eignen sich fuer die immer noch lebenslustigen abessinischen Moenche und Nonnen am besten, die aber oft genug dieselben ueberschreiten. Abessinien ist ueberfuellt mit Moenchen und Einsiedlern, die sich in gelbe Gewaender, das Zeichen der Armuth, oder in gegerbte Antilopenfelle huellen. Gewoehnlich fuehren diese Leute einen unsittlichen Lebenswandel, schwaermen durch das ganze Land und sind die Pest und Plage der Gegend, welche sie heimsuchen. Die Maenner koennen in jeder Periode Moenche werden; die, welche mit schweren Krankheiten behaftet sind, thun das Geluebde, nach ihrer Heilung ins Kloster zu gehen, und vermachen diesem ihre ganze Habe. Reiche uebergeben ihr Vermoegen den Kindern, werden Moench und lassen sich dann von ihren Erben bis ans Lebensende unterha
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