artoffeln gespielt wird. Ihr bittet um ein Paar glatte, nicht zu grosse
Kartoffeln, bohrt mit dem Messer in jede ein rundes Loch, so dass ihr euern
Zeigefinger bis zum ersten Glied hineinstecken koennt, und die Hauptsache
ist fertig. Ein paar mit Stecknadeln angepiekte Hemdknoepfchen als Augen,
ein Stueckchen Ruebe als Mund, und eins als Nase, bilden das Gesicht. Ein
farbiger Puppenlappen wird oben mit einer Schnur zusammengezogen und um
den Zeigefinger gebunden, nachdem zwei kleine Loecher fuer Daumen und
Mittelfinger hineingeschnitten sind. Ihr werdet euch wundern, wie fein man
die Finger als Arme und Haende benutzen kann.
Natuerlich muss man sich in der Kleidung ein bisschen nach den Personen des
Stueckes richten. In unsrer Komoedie, die ich nach einer aelteren Vorlage
ausgebaut habe, bekommt der Koenig eine Krone von Goldpapier und ein rotes
oder gruenes Gewand, das ihr auch etwas mit Goldstreifen besetzen koennt.
Pumpfia traegt am besten einen kleinen Schleier mit einem Streifchen
Silberpapier um den Kopf, Jagomir einen grossen braunen oder grauen Hut
mit einer roten Feder, der Kanzler einen schwarzen Zylinder. Natuerlich
wird all das aus Papier gemacht. Die Kleider koennt ihr euch selbst
ausdenken, jeder Flicken ist dazu brauchbar.
Wenn ihr das Stueck auffuehren wollt, ist es am bequemsten, ihr spannt
irgendeine Decke oder ein Tuch in einen offenen Tuerrahmen, und zwar so
hoch, dass ihr bequem mit den Haenden hinauflangen koennt; eure Koepfe duerfen
natuerlich ebenso wenig zu sehen sein wie eure Fuesse. Einen Vorhang braucht
man nicht; die Puppen verschwinden einfach hinter dem Tuch und kommen auch
wieder so zum Vorschein. Jedes Kind kann zwei Puppen spielen, mit jeder
Hand eine; bei einer muss es dann seine Stimme etwas verstellen.
So, nun versucht mal euer Heil! Es wird euch viel Spass machen; und den
Zuschauern auch.
PERSONEN:
Koenig Pflaumenmus.
Prinzessin Pumpfia.
Der Kanzler.
Der Raeuber Jagomir.
ERSTE SZENE.
Der Koenig tritt auf, vom Kanzler begleitet.
KOeNIG:
Der Sommerabend ist so schoen,
da muss man doch spazieren gehn.
Die Rosen duften suess, hazieh!
Die Nachtigall singt tueruetue--
--wie schmerzt mein linker grosser Zeh,
und auch der rechte tut schon weh.
Den Schuster haeng mir an den Galgen,
(Kanzler verbeugt sich)
denn er gehoert zu den Kanallgen.
(Koenig schnueffelt in die Luft)
Wie duftet's hier nach Bratkartoffeln,
da kriegt man wirklich Appetit.
Geh, Kanzler, hol
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