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d bei meiner Treue." Und den Dingschild vom Baume hebend rief er: "Das Ding ist aus. Ich loese die Versammlung." Die Sajonen schlugen sofort die Haselstaebe mit den Schnueren nieder und bunt und ordnungslos wogte nun die Menge durcheinander. Auch die Roemer, die sich neugierig, aber scheu, aus der Ferne dieses Walten einer Volksfreiheit mit angesehen, wie sie Italien seit mehr als fuenfhundert Jahren nicht gekannt, durften sich nun unter die gotischen Maenner mischen, denen sie Wein und Speisen verkauften. Witichis schickte sich an, mit den Freunden und den Fuehrern des Heeres nach einem der Zelte sich zu begeben, die am Ufer des Flusses aufgeschlagen waren. Da draengte sich ein roemisch gekleideter Mann, wie es schien, ein wohlhabender Buerger, an sein Geleit und forschte eifrig nach Graf Teja, des Tagila Sohn. "Der bin ich: was willst du mir, Roemer?" sprach dieser sich wendend. - "Nichts, Herr, als diese Vase ueberreichen: seht nach: das Siegel, der Skorpion, ist unversehrt." - "Was soll mir die Vase? ich kaufe nichts dergleichen." - "Die Vase ist euer, Herr. Sie ist voller Urkunden und Rollen, die euch zugehoeren. Und mir ist es vom Gastfreund aufgetragen, sie euch zu geben. Ich bitt' euch, nehmt." Und damit draengte er ihm die Vase in die Hand und war im Gedraenge verschwunden. Gleichgueltig loeste Teja das Siegel und nahm die Urkunden heraus, gleichgueltig sah er hinein. Aber ploetzlich schoss ein brennend Rot ueber seine bleichen Wangen, sein Auge spruehte Blitze und er biss krampfhaft in die Lippe. Die Vase entfiel ihm, er aber draengte sich in Fieberhast vor Witichis und sprach mit fast tonloser Stimme: "Mein Koenig! - Koenig Witichis - eine Gnade!" "Was ist dir, Teja? um Gott? Was willst du?" "Urlaub! Urlaub auf sechs - auf drei Tage! Ich muss fort." - "Fort, wohin?" - "Zur Rache! Hier lies: - der Teufel, der meine Eltern verklagte, in Verzweiflung, Tod und Wahnsinn trieb, - er ist es - den ich laengst geahnt: hier ist sein Anzeigebrief an den Bischof von Florentia, mit seiner eignen Hand - es ist Theodahad! -" "Er ist's, es ist Theodahad," sagte Witichis, vom Briefe aufsehend. "Geh denn! Aber, zweifle nicht: du triffst ihn nicht mehr in Rom: er ist gewiss laengst entflohn. Er hat starken Vorsprung. Du wirst ihn nicht einholen." "Ich hole ihn ein, ob er auf den Fluegeln des Sturmadlers saesse." "Du wirst ihn nicht finden." "Ich finde ihn und muesste ich ihn aus dem tiefsten Pfuhl der
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