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wenn ich von der Beerdigung eines mir besonders teuren Toten in die veroedete Wohnung zurueckkehrte. Bis zum heutigen Tage, ich schreibe dies im September 1919, habe ich meinen vieljaehrigen treuen Gehilfen und Berater nicht wieder gesehen. Ich habe ihn in meinen Gedanken viel tausendmal gesucht und in meinem dankerfuellten Herzen stets gefunden! Vom 26. Oktober zum 9. November Mein Allerhoechster Kriegsherr verfuegte auf meine Bitte die Ernennung des Generals Groener zum Ersten Generalquartiermeister. Der General war mir aus seinen frueheren Kriegsverwendungen wohlbekannt. Ich wusste, dass er eine vortreffliche organisatorische Begabung und eine gruendliche Kenntnis der inneren Verhaeltnisse unseres Vaterlandes besass. Die kommenden gemeinsamen Zeiten brachten mir den reichlichen Beweis dafuer, dass ich mich in meinem neuen Mitarbeiter nicht getaeuscht hatte. Die Aufgaben, die des Generals harrten, waren ebenso schwierig als undankbar. Sie forderten eine rastlose Taetigkeit, eine volle Selbstentsagung und jeden Verzicht auf einen anderen Ruhm, als denjenigen hingebendster Pflichterfuellung, und auf jede andere Anerkennung, als diejenige seiner augenblicklichen Mitarbeiter. Wir alle kannten die Groesse und die Schwierigkeiten des Werkes, das seiner harrte. Unsere gesamte Lage begann sich immer weiter zu verschlechtern. Ich moechte sie nur in Streiflichtern beleuchten: Im Orient brach der letzte Widerstand des osmanisch-asiatischen Reiches zusammen. Mosul wie Aleppo fielen fast widerstandslos in die Haende der Gegner. Die mesopotamische wie die syrische Armee hatten aufgehoert, zu bestehen. Georgien musste von uns geraeumt werden, nicht weil wir militaerisch dazu gezwungen waren, sondern weil unsere wirtschaftlichen Plaene dort unausfuehrbar wurden oder wenigstens nicht mehr gewinnbringend gemacht werden konnten. Auch die Truppen, die wir zur Stuetze der Verteidigung Konstantinopels abgeschickt hatten, wurden zurueckgeholt. Die Entente griff aber Thrazien nicht an. Stambul sollte nicht fallen durch kuehne Heldentaten und eindrucksvolle Machtentfaltung. Der Grund hierfuer ist unbekannt. Er mag in sachlich fuer uns damals nicht verstaendlichen militaerischen Bedenken liegen; es koennen aber auch politische Erwaegungen hierbei fuer die Entente ausschlaggebend gewesen sein. Unsere deutsche Hilfe, die sonst noch in der Tuerkei stand, wurde in Richtung auf Konstantinopel zusammengezogen
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